Weltberühmtes Logo verschwindet nach Rassismus-Streit
„Chief Wahoo“ ist der berühmteste Indianer des Sports. Nach mehreren Beschwerden wegen Rassismus ändern die „Cleveland Indians“ ihr Wappen ab der kommenden Saison. Dies könnte eine Kettenreaktion auslösen.
Seit 1947 lächelt er nicht nur in Cleveland von Kappen, Pullovern und natürlich den Baseball-Trikots der „Cleveland Indians“: „Chief Wahoo“, benannt nach einer damals berühmten Comicfigur, brachte es zu Weltruhm.
Spätestens seit dem Kinofilm „Major League“ mit Charlie Sheen, der sich ebenfalls um die „Cleveland Indians“ dreht, ist das Logo weltberühmt. Am Montag entschied die Klubführung, den Indianer aus dem Wappen des zweimaligen World-Series-Gewinners zu entfernen.
Grund waren zahlreiche Beschwerden wegen Rassismus. In einer frühen Version hatte Chief Wahoo noch gelbe Haut und eine Hakennase, seit 1951 ist die Haut rot. An dieser Karikatur eines Indianers hatte sich im vergangenen Jahr ein kanadischer Aktivist so sehr gestört, dass er per Gerichtsbeschluss versuchte, die Auftritte der „Cleveland Indians“ auf kanadischem Boden zu verbieten.
Der Versuch misslang, doch eine Reihe von Verbänden, die die Interessen amerikanischer Ureinwohner vertreten, schlossen sich dieser Klage an. Am Montag zogen die „Indians“ dann die Reißleine, obwohl viele Fans sich dafür eingesetzt hatten, das Logo zu behalten.
„Wir respektieren die enge Verbindung, die unsere Fans zu Chief Wahoo haben“, – sagte Klubbesitzer Paul Dolan. „Aber ich bin mit Ligachef Rob Manfred übereingekommen, seinem Wunsch zu folgen und das Logo ab 2019 von unseren Trikots zu entfernen.“
Clevelands Bürgermeister Frank Jackson sprach von einem guten Tag für die Stadt: „Ich applaudiere dem Team zu der Entscheidung. Sie zeigt der Stadt, der Nation und der ganzen Welt, dass Cleveland ein Ort der Inklusion und der Vielfalt ist. Diese Entscheidung ist eine große Ehre für die Menschen, die unser Land als Erste besiedelt haben.“